Die Schafhaltung mit Fokus auf Grünland und Raufutter als nachhaltigere Produktionsmethode für hochwertige, naturbelassene Lebensmitteln. Ein besonders zukunftsorientierter Ansatz wird in Betrieben verfolgt, deren Philosophie darauf abzielt, mit optimalem Grünland hohe Fleischerträge ohne den Einsatz von zusätzlichem Kraftfutter zu erzielen.
Die Investition in die Basis: Hochwertiges Grünland
Ein Kernpunkt dieser Philosophie ist die konsequente Investition in die Qualität des Grünlands. Anstatt auf Kraftfutter zur Leistungssteigerung zu setzen, wird der Fokus auf einen nahezu reinen Bestand an leistungsstarken Gräsern wie Englischem Raigras oder Rohrschwingel gelegt. Diese Strategie erkennt, dass ein optimaler Grasbestand die Grundlage für eine effiziente und langfristig erfolgreiche Schaffleischproduktion bildet. Die höhere Futterqualität und -verfügbarkeit durch erstklassiges Saatgut generiert einen nachhaltigeren Mehrwert als kurzfristige Kraftfuttergaben.
Artgerechte Haltung und optimale Betreuung der Lämmer
Die artgerechte Haltung und die sorgfältige Betreuung der Tiere, insbesondere der Lämmer, spielen in verbindung mit hellen, luftigen Stallungen mit viel Platz für die Tiere eine zentrale Rolle.
Frühe Pansenentwicklung als Schlüssel zum Erfolg
Ein wichtiger Ansatz liegt in der gezielten Förderung der Pansenentwicklung der Lämmer. Ab dem dritten Lebenstag bis zur fünften Woche sollten die Lämmer Zugang zu Getreideflocken haben. Diese frühe Kraftfuttergabe in geringen Mengen zielt nicht auf eine schnelle Gewichtszunahme ab, sondern auf die optimale Entwicklung eines leistungsfähigen Pansens.
Diese Strategie erweist sich langfristig als vorteilhaft. Lämmer mit einem gut entwickelten Pansen können das hochwertige Grünfutter effizienter verwerten und erreichen so ohne spätere, intensive Kraftfutter- oder Maismast ein marktfähiges Schlachtgewicht der Kategorie C3. Dieser Ansatz unterstreicht die Überzeugung, dass eine frühe, gezielte Unterstützung der Pansenentwicklung sinnvoller ist, als später ein schweres Lamm mit einer suboptimalen Futterverwertung durch hohe Kraftfuttergaben zum Schlachtgewicht zu bringen.
Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit im Einklang
Die Philosophie einer konsequente Ausrichtung auf Grünland und Raufutter in Kombination mit einer durchdachten Tierhaltung zu einer nachhaltigen und gleichzeitig wirtschaftlich tragfähigen Fleischproduktion führen kann. Die Reduktion von Kraftfutter minimiert nicht nur die Kosten, sondern schont auch Ressourcen und reduziert den ökologischen Fußabdruck. Die hohe Qualität des erzeugten Fleisches, das auf einer natürlichen Fütterung basiert, kann zudem eine attraktive Nische im Markt bedienen und eine höhere Wertschöpfung ermöglichen.